WAS TUN wurde am 20. Mai 2022 mit dem Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm ausgezeichnet!
Ein 15 jähriges Mädchen in einem roten Sari sitzt auf einem schäbigen Bett. Sie hält inne, sucht nach Worten, zögernd unterbricht sie das Interview: „Gibt es keinen anderen Weg für uns Frauen als den des Leides? Gibt es überhaupt einen Weg? Wer kann mir diese Fragen beantworten?“ Diese Szene aus Glawoggers Film Whore’s Glory wirkt lange in dem Dokumentarfilmstudenten Michael Kranz nach.
Wie umgehen mit all den Bildern und Geschichten, die täglich auf uns einströmen? – Abschalten? Abstumpfen? Handeln? Aber wie? Nachdem die theoretische Auseinandersetzung diese Fragen für ihn nicht beantwortet, entschließt sich Kranz, seinem ersten Impuls nachzugehen – und sei es auch naiv:
Mit dem Filmausschnitt als einzige Spur fliegt er nach Bangladesch und macht sich auf die Suche nach dem Mädchen, das die Fragen stellte. Der Zuschauer begleitet ihn Schritt für Schritt auf dieser Reise, die immer tiefer in die Welt der bangladeschischen Zwangsprostitution führt. Eine Welt, in der Frauen und Mädchen ganz selbstverständlich als Eigentum betrachtet und misshandelt werden. In der Täter nicht viel zu befürchten haben, weil jedes Problem mit Geld zu lösen ist. In der selbst die befreiten Mädchen wieder weggesperrt werden, weil niemand weiß, wohin mit ihnen.
Wir begegnen Hafeza, deren Widerstand sie für Monate ins Krankenhaus bringt, Redoy, der das Rezept für ein glückliches Leben kennt – und Menschen, die trotz allem unermüdlich daran arbeiten, die Hoffnung auf eine bessere Welt Wirklichkeit werden zu lassen.
Ein ungewöhnlich persönlicher, durchaus provokanter Film über den Wunsch und die (Un)Möglichkeit, einen Unterschied zu machen.
„WAS TUN“ ist Michael Kranz Abschlussfilm der Hochschule für Fernsehen und Film. Während der Dreharbeiten kam Kranz mit dem Leid der Frauen und Kinder im Bordellmilieu in Kontakt und postete einen Spendenaufruf auf Facebook. Dieser stieß auf große Resonanz und wurde viel geteilt, so dass mit den Spenden ein Kinderheim für die Kinder aus den Bordellen gegründet wurde und Einzelhilfen für Frauen in Not organisiert werden konnten. Der inzwischen daraus hervorgegangene gemeinnützige Bondhu Förderverein Deutschland e.V. engagiert sich gegen Zwangsprostitution und setzt sich für die Frauen und Kinder in den Bordellen ein.
“WAS TUN” feierte seine Weltpremiere am Dok.fest München. Er lief auf dem Human Rights Film Festival und war für den Deutschen Menschrechtsfilmpreis nominiert.
Auf den Biberacher Filmfestspielen wurde er 2020 als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
WAS TUN hat 2021 beim DEUTSCHEN DOKUMENTARFILMPREIS den FÖRDERPREIS und den PUBLIKUMSPREIS gewonnen!
Hier sind die WAS TUN-Kinotour-Termine in Anwesenheit von Regisseur Michael Kranz (Q & A):
Di., 1. März, um 18.45 Uhr PREMIERE im Monopol-Kino München (ausverkauft)
Mi., 2. März, um 19.30 Uhr im Casablanca Filmkusttheater Nürnberg
Do., 3. März, um 18 Uhr im Thalia Augsburg
Do., 3. März, um 19.30 Uhr im Kino Breitwand in Seefeld
Fr., 4. März, um 19 Uhr im Kulturzentrum Linse in Weingarten
Fr., 4. März, um 20.30 Uhr im Stadtkino Seenama in BadWaldsee
Sa., 5. März, um 18 Uhr im Arsenal in Tübingen
Sa., 5. März, um 21 Uhr in der Schauburg in Karlsruhe
So., 6. März, um 11 Uhr im Gloria-Kino in Heidelberg
So., 6. März, um 18 Uhr im Abaton Kino in Hamburg
So., 6. März, um 19 Uhr im 3001 Kino in Hamburg
So., 6. März, um 20 Uhr in den Zeise Kinos in Hamburg
Mo., 7. März, um 18 Uhr im Scala Programmkino in Lüneburg
Di., 8. März, um 19 Uhr im Moviemento Kino in Berlin
Mi., 9. März, um 18 Uhr Eva Lichtspiele in Berlin
Do., 10. März, um 18 Uhr Union Lichtspiele in Fürstenwalde
Fr., 11. März, um 18.30 Uhr im Arena Kino in München
So., 13. März, um 11 Uhr im Dietrich Theater in Neu-Ulm